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AnJoNiLuMiAn

Erleuchteter

  • »AnJoNiLuMiAn« ist der Autor dieses Themas

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Registrierungsdatum: 16. Mai 2011

Name: Jana

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1

Donnerstag, 27. Dezember 2012, 20:28

Die wahren Gründe für den deutschen Geburtenrückgang

Viele Grüße
Jana mit
A. (2004), J. (2006), N. (2008 ), L. + M. + A. (2010 bei 34+0 mit 2,3 / 2,2 / 1,6kg)

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2

Freitag, 28. Dezember 2012, 19:57

interessanter artikel - ABER ich finde grad die Förderung in kita und krippenplätze auch enorm wichtig...

aber hier kann man auch gut und gerne stundenlang debattieren... an vielen dingen steckt ein kern wahrheit oder auch mehr oder weniger wahrheit...

mehr als ein kind wäre für mich - vorher - vor allem wegen finanzieller gründe gar nicht in betracht gekommen... ich wollte meinem kind irgendwie alles ermöglichen können... musikunterricht, hobby, urlaube usw... und ich wollte mich als erwachsener auch nicht so enorm einschränken müssen... und keine größere wohnung beziehen müssen... wir hatten ne 3-zimmerwhg. und hätten da gut und gerne mit einem kind weiter wohnen können... gab nen großen garten dazu... jetzt müssen wir sparen sparen sparen... jeden eure zweimal umdrehn und ob die kids später ein instrument nach wunsch erlernen können oder ein hobby (gibt auch sehr kostenintensive) nach wunsch ausüben können... keine ahnung - aber wohl doch eher nicht... jedenfalls nicht nach wunsch... wenns das teuerste dann wäre...

tja, so ist das halt... aber so lernen sie halt auch früh schon, dass man für wünsche auch arbeiten muss... und nicht alles immer möglich ist... dass man immer wieder kompromisse im leben eingehen muss...

vielleicht auch besser so, als wenn kindern irgendwie alles im leben einfach so "vorgesetzt" wird... mhmmm...

was für schwere themen am abend...

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sechs-kleine-hüpfer, sternchenhoch3

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3

Samstag, 29. Dezember 2012, 12:24

Hallo,

wenn man bedenkt, daß auf der Welt über 7 Milliarden Menschen leben und daß Deutschland mit 80 Millionen eigentlich auch viel zu voll ist, finde ich den Geburtenrückgang überhaupt nicht so tragisch. Ich denke eigentlich 1) "Weiter so!" und 2) daß Länder wie Pakistan, Indien, Vietnam und wo sonst noch alles aus den Nähten platzt, sich ein Beispiel daran nehmen sollten. Wenn wir alle wieder weniger werden, gibt es auch wieder mehr Ressourcen für jeden einzelnen, und Klimawandel etc. wären dann vielleicht auch leichter eindämmbar. Als ich in den Siebzigern ein Kind war, redeten alle von der Gefahr der Bevölkerungsexplosion, einige Länder versuchten auch, eher autokratisch gegenzusteuern, aber es gab damals nur die Hälfte an Menschen auf der Erde.

Inzwischen redet niemand mehr von einer Begrenzung der Überbevölkerung, im Gegenteil, Länder wie Deutschland oder die Türkei, wo es eigentlich gar keinen Platz mehr für mehr Leute gibt, versuchen alles Mögliche, ihre Bevölkerung zum Kinderkriegen zu animieren. Und das hauptsächlich, um die Renten zu finanzieren oder "nicht auszusterben" (bei 80 Millionen Einwohnern auch eine dräuende Gefahr...)

Ich faß' es einfach nicht. Ich finde das unverantwortlich. Man kann nicht in alle Ewigkeit ein Rentenkonzept mit Generationenvertrag immer mit den gleichen Randbedingungen finanzieren wollen, indem man einfach auf der Prämisse "Wachstum muß immer weitergehen" aufbaut. Die Erde wächst schließlich nicht mit, und die Ressourcen sind endlich. Wenn wir länger leben und länger gesund bleiben, müssen wir halt entweder länger arbeiten, um unsere Rente zu finanzieren (die der vorherigen Generation, besser gesagt), oder mit weniger Rente auskommen, oder sparen, oder die Gesamtlebensarbeitszeit über einen längeren Zeitraum verteilen (= weniger Wochenarbeitsstunden, weniger Einkommen in jungen Jahren, dafür aberein gemütlicheres Leben). Man kann den Kuchen nicht essen UND behalten. Als die Rente mit Generationenvertrag eingeführt wurde, lag das durchschnittliche Renteneintrittsalter bei 70 Jahren, und die durchschnittliche Lebenserwartung lag darunter. Jetzt werden Frauen durchschnittlich 82 Jahre alt und gehen mit 65 oder noch jünger in Rente. Und das Rentenniveau soll ja nicht zu niedrig sein, man muß ja auch noch seinen Lebensstandard halten können! Und wer soll das bezahlen? Richtig, die Kinder. Also muß man, anstatt sich zu freuen, daß wir die Überbevölkerung endlich ein bißchen abbauen, und das ohne Zwangssterilisationen wie bei Indira Gandhi oder repressive Einkindpolitik wie in China, das Volk mit allerhand Geldgeschenken (Kindergeld, Elterngeld, Steuervorteile, das unsäglich dumme Betreuungsgeld...) dazu anreizen, weiterhin viiieeele Kinder zu bekommen.

Das ist die gesellschaftliche Seite der Medaille. Individuell betrachtet finde ich es auch tragisch und völlig unverständlich, daß es soviele Leute gibt, die sich in jungen Jahren dagegen entscheiden, Kinder zu bekommen. Ich denke immer, sie wollen eigentlich alle und können nicht (nicht den richtigen Partner gefunden, körperliche Probleme, was weiß ich). Ich traue mich nicht einmal, kinderlose Freunde danach zu fragen, weil ich immer denke, damit den Finger in eine Wunde zu legen. Aber DAS Problem KANN die Politik eigentlich gar nicht lösen. Sie könnte zumindest Kinderwunschbehandlungen fördern, einfacher, erschwinglicher und auch für Unverheiratete möglich machen.

Daß die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Deutschland noch weitaus verbessert werden kann, sehe ich auch so. Aber auch da habe ich den Eindruck, daß die Politik nicht wirklich helfen kann. Natürlich MUSS man mehr Kindertagesstätten und Kindergärten bauen, und meines Erachtens sollte deren Besuch auch umsonst sein, aber ich denke nicht, daß man das machen sollte, um Leute zum Kinderkriegen zu bewegen sondern um denen, die schon Kinder haben, das Leben zu erleichtern. Man bekommt ein Kind, weil man sich sehnlichst eins wünscht, weil man die Pille vergessen hat oder das Kondom geplatzt ist, warum auch immer, aber bestimmt nicht deshalb, weil im Viertel endlich ein Kindergarten eröffnet hat oder weil man seiner Generation die Rente finanzieren will.

Daß man KEIN Kind bekommt, weil die äußeren Umstände nicht stimmen, will mir nicht in den Kopf. In den Ländern, wo die Leute sich wie die Karnickel reproduzieren, stimmen die äußeren Umstände doch nicht besser. Ich denke da immer an ein Zitat aus der Autobiographie von García Marquez: "cada nino lleva su pan en el brazo" (jedes Kind bringt sein Brot schon mit), das seine Mutter sagte, wenn sie zum x-ten Male schwanger war und von der Verwandtschaft gesagt bekam, sie könne es sich doch nicht leisten. Irgendwie wird es schon gehen. Wenn Geld da ist, um zwei zu ernähren, wird der dritte nicht verhungern. Wenn kein eigenes Zimmer für jedes Kind da ist, ist es doch besser, die Kinder teilen sich ein Zimmer als daß die Erwachsenen sich ihre Einsamkeit bei ausreichendem Platz teilen. Vor 100 Jahren hatte der Durchschnittsstädter in Deutschland 7 m² zu seiner Verfügung. Inzwischen ist es fünfmal soviel. Ist das wirklich noch ein BEDÜRFNIS? Wenn man weniger Krempel hat, braucht man auch weniger Platz, diesen unterzubringen, und man braucht weniger Geld, ihn erstmal anzuschaffen. Wenn man sich die Musikschule nicht leisten kann, kann man sich vielleicht was anderes leisten, was dem Kind genauso Freude macht und seine Entwicklung fördert. Mit den Kindern zu singen, ist umsonst...

Natürlich wollen wir auch den Kindern alles ermöglichen, was nur irgendwie geht. Aber die Piorität war SEINERZEIT erstmal, überhaupt welche zu kriegen. 1998, als Yusuf geboren wurde, hatte ich mich gerade selbständig gemacht und die wirtschaftliche Situation war prekär wie sonstwas. Und als die Kleinen geboren wurden, hatte ich noch einen Vertrag von einem Jahr und bin dann auch wieder in das tiefe Loch der Arbeitslosigkeit gestürzt. Na und? Irgendwann ging es raketenmäßig aufwärts - aber dafür gab und gibt es keine Garantie, und als ich schwanger war, habe ich mich erstmal auf die Kinder gefreut beziehungsweise mich darum gesorgt, ob sie überhaupt gesund auf die Welt kommen, und nicht daran gedacht, was sie wohl in acht oder zehn Jahren für Kosten verursachen könnten und wie ich die wohl bezahlen würde. Kommt Zeit, kommt Rat.

Andere Leute sehen es anders. Die haben dann halt andere Prioritäten. Wenn jemand sich kein Leben ohne eigenes Zimmer für jedes Familienmitglied und/ oder Fernreisen 1 x im Jahr vorstellen kann, ist für denjenigen Kinderkriegen halt keine absolute, sondern nur eine relative Priorität. Der ist dann vielleicht auch nicht sooo unglücklich, keine zu bekommen - wäre der Leidensdruck größer, sähen die Prioritäten anders aus. Dann soll es ja auch noch die Frauen geben, die GERNE für ein paar Jahre aufhören zu arbeiten, um sich der Familie zu widmen (warum nur Frauen und viel weniger Männer ist wieder ein anderes Thema). Das liegt dermaßen außerhalb meines Fassungsvermögens wie daß jemand keine Kinder bekommen will, aber es existiert, und anscheinend gibt es auch Leute, die glücklich damit sind. WARUM soll der Staat versuchen, die Lebensprioritäten seiner Bürger zu beeinflussen, um die Rente zu sichern, anstatt einfach die Leute so zu nehmen, wie sie sind und das Angebot an Betreuungsmöglichkeiten der reellen Nachfrage anzupassen, anstatt die Nachfrage steuern zu wollen? Und den Sozialstaat der Entwicklung der Altersstruktur anzupassen anstatt zu versuchen, wieder eine Alterspyramide wie zu Kaisers Zeiten herbeizufinanzieren, wenn doch alle wissen, daß das gar nicht nachhaltig sein kann?

Alles Liebe,

Eva
(die nur deshalb Zeit hatte, ein so langes blabla zu schreiben, weil dringende Arbeit anliegt, die aufgeschoben werden mußte)
Eva

mit Yusuf (10.12.1998) und
Amalia, Friedrich und Elisabeth (07.08.2002)

Seid umschlungen, Millionen
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder, überm Sternenzelt
Muß ein lieber Vater wohnen!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Constantinopolitana« (29. Dezember 2012, 12:29)


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Anna5, einszweidreidabei

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